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Einleitung
Laut der PIAAC-Erhebung über die Kompetenzen von Erwachsenen haben etwa 70 Millionen
EuropäerInnen Probleme mit den Grundfertigkeiten Lesen und Schreiben, Rechnen und dem
Umgang mit digitalen Werkzeugen im Alltag. Das Fehlen dieser Fähigkeiten erschwert
verschiedene notwendige Alltagsaktivitäten und stellt ein Hindernis für die soziale und
berufliche Eingliederung dar. Die Bedeutung der digitalen Kompetenz als eine der acht
Schlüsselkompetenzen, die jeder europäische Bürger/jede europäische Bürgerin beherrschen
sollte, wird sogar in der Digitalen Agenda für Europa 2010 der Europäischen Kommission
hervorgehoben.
Als Reaktion auf diese Notwendigkeit hat der Europäische Rat die "Empfehlung über Wege zur
Höherqualifizierung" angenommen, um Erwachsenen durch die Entwicklung hochwertiger und
zugänglicher Dienste zu helfen, ein Mindestmaß an Lese-, Schreib-, Rechen- und digitalen
Kompetenzen zu erwerben.
In diesem Zusammenhang schlägt das COMP-UP-Konsortium aufgrund seiner Erfahrungen mit
benachteiligten und gering qualifizierten Erwachsenen vor, dass die Aktualisierung der
Kompetenzen von Fachkräften der Erwachsenenbildung (AEP), die erwachsene Lernende
unterstützen, eine Antwort ist, um die Lese-, Schreib-, Rechen- und digitalen Kompetenzen
dieser Zielgruppe zu verbessern.
Die Einbindung und Motivation gering qualifizierter erwachsener Lernender ist ein weiterer
wichtiger Aspekt des COMP-UP-Projekts. Motivation wird als ein psychologischer Prozess
definiert, der für die Einleitung, Aufrechterhaltung, Unterstützung oder Beendigung eines
Verhaltens verantwortlich ist. Sie ist gewissermaßen die Kraft, die uns dazu bringt, auf die eine
oder andere Weise zu handeln und zu denken. Es besteht Einigkeit darüber, dass Motivation auf
dem Zusammenspiel von intrinsischen (oder internen) und extrinsischen (externen) Faktoren
beruht. Während intrinsische Motivationsfaktoren spezifisch für das Individuum sind, d. h. sie
beziehen sich auf seine Selbst- und Situationswahrnehmung, auf das Vergnügen und die
Befriedigung, die er oder sie aus einer Aktivität zieht, beziehen sich extrinsische
Motivationsfaktoren auf den Lernkontext, auf die Mittel, die den Lernenden ermutigen können,
ein Ziel zu erreichen.
Daher haben ErwachsenenbildnerInnen in dieser Hinsicht eine komplexe Aufgabe zu
bewältigen: Sie müssen ihre erwachsenen Lernenden zur Teilnahme an einem Bildungs- oder
Ausbildungsprogramm bewegen, sie motivieren, indem sie ihre intrinsische, primäre Motivation
für das Lernen wecken, ihnen helfen, ihre Abneigung gegen das Lernen und gegen
Veränderungen zu überwinden, sie in der Bildung halten und sie davon überzeugen, dass Bildung
den Erwerb sozialer Macht und einen Weg zur Gestaltung ihrer Zukunft (einschließlich einer
künftigen beruflichen Laufbahn) bedeutet.